Giovanni Alberto Ristori
Matthias Jung,
Sächsisches Vokalensemble
Batzdorfer Hofkapelle
Geistliche Werke von Ristori
Giovanni Alberto Ristori war der Sohn des italienischen Schauspielers Tomaso Ristori und kam mit diesem an den sächsischen Hof in Dresden, als dieser dort als Leiter der italienischen Schauspielertruppe eine Anstellung fand. Giovanni Ristori galt als geschickter Komponist, Klavier- und Orgelspieler und wurde 1717 beim italienischen Hofschauspiel als „Compositeur“ angestellt. 1733 erhielt Ristori die Stelle des Kammerorganisten, 1746 die des Kirchenkomponisten, und 1750 wurde er unter Johann Adolph Hasse zum Vizekapellmeister des Dresdner Hofes ernannt. In der öffentlichen Wahrnehmung der sächsischen Hofkapelle im 18. Jahrhundert steht Ristori heute leider im Schatten bekannterer Namen wie Jan Dismas Zelenka oder Johann Adolf Hasse. Der Grund dafür ist einfach: Zwar hatte der Hof nach dem Tod des Komponisten dessen Nachlaß erworben, aber viele Manuskripte, darunter fast die gesamte Kirchenmusik, kehrten von der Auslagerung während des Zweiten Weltkrieges nicht wieder nach Dresden zurück. Einzelne Wiederaufführungen erhaltener Kompositionen von hoher Qualität provozierten aber die Frage nach weiteren Werken. Am Anfang der vorliegenden Einspielung stand deshalb die Suche nach Ristori-Manuskripten. Und so ist es uns vergönnt, jetzt drei qualitätsvolle geistliche Werke des talentierten Komponisten zu hören. Alle drei Werke können nicht nur zur Ehrenrettung eines von Quellenverlusten besonders stark betroffenen Komponisten beitragen, sondern demonstrieren darüber hinaus das hohe Niveau des musikalischen Alltags in der Dresdner Hofkirche.
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CPO 555 200-2 (2018)